Was für ein Expeditionsmobil ist für mich das Richtige?
Expeditionsfahrzeuge bieten mit Allrad, Differentialsperren und einer höheren Bodenfreiheit die Möglichkeit in ferne Länder und entlegene Gebiete mit schlechteren Straßenverhältnissen hinzukommen, wo ein gewöhnliches Wohnmobil nicht hinkommt. Möchte man entlang der Seidenstraße, durch Afrika oder Südamerika. Ein solches Fahrzeug bietet stets ausreichende Reserven auch bei widrigen Bedingungen die Reise zu genesen. Folgende Aufstellung bietet keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern Interessierten Personen, die ein Fahrzeug planen Anregungen bieten.
Robuste Bauweise
Eine extrem robuste und stabile Wohnkabine ist nur mit einem Stahl- oder Alumiumrahmen möglich. Daher ist dies bei hochwertigen Expeditionsfahrzeugen der Standard. Da der Stahl dreimal so schwer ist wie Aluminium, empfiehlt sich dieser nur bei schwereren LKW, bei denen das Fahrzeuggewicht keine Rolle spielt. In Kombination mit isolierten Sandwichplatten ermöglicht dies eine kältebrückenfreie Konstruktion. Um dies zu erreichen ist auch eine Trennung der Fahrkabine zur Wohnkabine erforderlich, da der Übergang sonst die größte Kältebrücke darstellt.
Im Unterschied zu Wohnmobilen wird bei Expeditionsmobilen i.d.R. auch auf die Verwendung von Holzeinlagen verzichtet. Somit werden Kältebrücken und ein mögliches Aufquellen des Holzes vermieden, was zu einer längeren Haltbarkeit des Aufbaus führt.
Bei unseren Expeditionsmobilen werden Echtglasfenster und Echtglas-Dachluken eingebaut. Diese sind je nach Hersteller und Ausführung schwerer als Acrylglasfenster, jedoch robuster, kratzfester und bieten besseren Schallschutz.
Offroad Fähigkeit
Während bei einem Weltreisefahrzeug Allrad nicht zwingend erforderlich ist. Ist dies bei einem Expeditionsfahrzeug idealerweise inklusive Differenzialsperren ein Muß.
Eine der wichtigsten Eigenschaften von Offroad-Fahrzeugen ist die Bodenfreiheit. Diese ist der Abstand des Fahrzeugbodens zum Boden. Mit nicht allzu großem Radstand und guter Bodenfreiheit hat man einen guten Rampenwinkel, was verhindert, daß man auf einer Kuppe mit der Fahrzeugmitte aufsetzt. Durch Allrad und Offroad-Reifen ist die Bodenfreiheit ohnehin erhöht. Durch ein Offroad-Fahrwerk mit Höherlegung lässt sich dies weiter erhöhen.
Falls die Bodenfreiheit doch mal nicht ausreicht, schützt der Unterfahrschutz- idealerweise aus 6mm Aluminium- empflindliche Komponenten, wie z.B. Motor, Tank, Getriebe und Differentiale vor Beschädigung.
Um bei Böschungen und starken Steigungen ein Aufsetzen zu vermeiden, haben Expeditionsfahrzeuge einen kurzen Karosserieüberhang. Häufig ist auch die Wohnkabine am Heck entsprechend abgeschrägt.
Um den Motor vor Staub zu schützen und einen Motorschaden bei einer Wasserdurchfahrt zu vermeiden, hilft eine erhöhte Luftansaugung durch einen Schnorchel.
Hat man sich erst einmal festgefahren, sind eine Seilwinde und Sandbleche oftmals hilfreich, um sich selber bergen zu können.
Autarkie – stets ausreichende Reserven
Natürlich kann man auch mit Expeditionsmobil zwei Wochen auf einem Campingplatz stehen. Der Zweck eines solchen Fahrzeugs ist jedoch längere Zeit autark abseits jeder Infrastruktur stehen fahren und stehen zu können. In entlegenen Gebieten sind ausreichende Reserven an Kraftstoff, Strom und Frischwasser nicht nur angenehm, sondern überlebenswichtig.
Beim Frischwassser sollte man mindestens 10 Liter pro Person und Tag bei sparsamen Verbrauch einplanen. Möchte man öfters duschen, sollte man mehr planen. Eine Filteranlage hilft das Wasser keimfrei zu halten und auch aus unsicheren Quellen auftanken zu können.
Wird das Fahrzeug alle paar Tage bewegt, ist die Aufladung der Batterien über den Fahrzeugmotor ausreichend und es sind gar keine Solarzellen erforderlich. Steht man länger an einer Stelle stehen, ist die Ergänzung durch Solarzellen sinnvoll und effizient.
Ein Kompressorkühlschrank verbraucht wenig Energie und auch die LED-Beleuchtung ist sehr sparsam. Erfolgt die Brauchwassererwärmung elektrisch, wird hierfür die meiste Energie verwendet. Ebenso benötigt im Winter die Heizung für den Lüfter zusätzlich auch elektrische Energie.
Für die Heizung werden i.d.R. Diesel oder alternativ Gas genutzt.
In unseren Fahrzeugen wird standardmässig per Induktion elektrisch gekocht. Durch leistungsstarke Batterien und Spannungswandler sind die Fahrzeuge bereits in der Basisausstattung dafür vorbereitet. Alternativ ist auch ein Gasherd möglich. Ein fest eingebauter Gastank lässt sich bequem an der Tankstelle auffüllen und erspart das Handling mit Gasflaschen.
Als Toilettenlösung für ein autarkes Fahrzeug empfiehlt sich eine Trockentrenntoilette. Hier hat man signfikant längere Entleerungsabstände und Überreste sind unbelastet von Chemikalien einfach zu entsorgen. Optional ist auch ein größerer Urintank möglich, um die Entleerungen zu reduzieren.
In manchen Teilen der Welt ist entweder die Kraftstoffqualität z.B. durch einen hohen Schwefelgehalt belastet oder es gibt über längere Strecken überhaupt keine Tankstellen. Ein Zusatztank ist eine bequeme und praktikable Lösung. Durch längere Tankintervalle amortisieren sich die Kosten dafür, da man größere Mengen tanken kann, wenn der Kraftstoff günstig ist.
Ein Dieselfilter mit Vorwärmer filtert bei minderwertigem Treibstoff Schmutzpartikel und Wasser und wärmt bei niedrigen Temperaturen den Diesel vor. Dieser hält den Diesel auch bei extrem niedrigen Temperaturen fliessfähig und verbessert bei Kälte den Motorwarmlauf und Kraftstoffverbrauch.